Neoprenanzug 5mm im Test
Acht Modelle im direkten Vergleich - Zwei Neoprenanzüge für Damen und sechs Neoprenanzüge für Herren
Da liegen sie nun vor mir, die wichtigsten 5mm Neoprenanzüge für den Herbst! Dieses Mal sind die Neoprenanzüge im Vergleich, die vermeintlich als Mittelklasse-Anzüge zu bezeichnen sind. Zwischen 320,- und 450,- € muss man für diese Modelle hinblättern. Das ist durchaus viel Geld, doch nach der dritten Preiserhöhung in Folge ist der 240,- € Anzug inzwischen auch gefühlt rund 100,- € teurer geworden. Auch zu Redaktionsschluss gab es etliche Rückmeldungen, dass sich die Preise für die hier getesteten Anzüge noch einmal erhöhen werden. Vermutlich werden die hier abgebildeten Preise so auch im Handel anzutreffen sein. All das Jammern über die höheren Preise hilft jetzt nicht, denn eins ist sicher – die kalten, windigen Tage kommen und ein neuer Neoprenanzug wird zum Pflichtprogramm.
Daher haben wir uns entschieden, acht Anzüge mal genauer unter die Lupe zu nehmen, die sich in der mittleren Preisrange befinden und insgesamt mit einer guten Mischung flexiblem Neopren und weichem Innenmaterial auftrumpfen können.
Dabei sind Preisunterschiede bei den getesteten Modellen doch ziemlich groß: So ist der Billabong Revolution mit nur 309,- €, gefolgt von dem XCEL Comp 329,- €, mehr als 100,- € günstiger, als der ION Seek AMP, der mit 449,- € am oberen Preislimit liegt. Ob der Unterschied berechtigt ist und woher diese Unterschiede kommen soll im Test herausgefunden werden.
Ein 5/4mm oder 5/3mm Anzug ist nach wie vor der meistverkaufte Neoprenanzug, weil er vermeintlich den größten Einsatzbereich hat. Er ist in der Regel ab März nutzbar und abgesehen von einigen zu warmen Tagen im Sommer auch bis in den Spätherbst. Einige Hersteller geben an, dass diese Anzüge einen Einsatzbereich von 7-12°C haben – in der Praxis haben wir allerdings den Einsatzbereich eines 5mm Anzugs eher auf 8-18°C eingestuft. Es kommt selbstverständlich immer auch auf das Wetter an – 7Bft, Starkregen und 18°C wirken natürlich anders, als 4Bft und Sonne pur. Deswegen ist die genaue Einsatzmöglichkeit dieser Anzüge auch schwer objektiv festzustellen, aber mit Bestimmtheit kann festgehalten werden, dass diese Anzüge im Herbst und im Frühjahr ihre gesamte Performance ausspielen.
Nach ausgiebigen Begutachtungen im Büro, an Land und im Wasser muss der Seriosität halber vorweg klargestellt werden, dass ein objektives Testergebnis, mit einem klaren Vergleich einzelner Merkmale zwischen den unterschiedlichen Modellen, kaum möglich ist. Zu viele Faktoren sind immer anders und die Tests finden eben nicht unter Laborbedingungen statt. Daher meine Empfehlung: Jeden Anzug für sich betrachten und entscheiden, was man eigentlich braucht. Dabei spielen aber unterschiedliche Bedürfnisse auch eine entscheidende Rolle. Wer lieber einen Anzug sucht, bei dem man sich beim An- und Ausziehen nicht so quälen muss, der kann und muss dann ggf. auf etwas Wärmeisolierung verzichten.
Wichtig an dieser Stelle noch einmal zu erwähnen: Wie man den Neoprenanzug wieder richtig auszieht! Häufig ist zu beobachten, dass immer noch versucht wird, den Anzug, wie eine Jeans auszuziehen; das sollte man unbedingt nicht so machen, sondern den Neoprenanzug so ausziehen, dass er nach und nach auf „links“, also verkehrt herum vor einem liegt! Das ist deutlich einfacher und schont den Neoprenanzug.
So haben wir getestet:
Die Anzüge wurden nach unseren bekannten und bewährten Bewertungskriterien geprüft. Jede Kategorie kann maximal 10 Punkte erreichen. Alles zusammen addiert, ergibt das dann eine Schlussbewertung, die sich ganz einfach in Schulnoten ausdrücken lässt.
10-30 Punkte » ungenügend
30-40 Punkte » mangelhaft
40-50 Punkte » ausreichend
51-65 Punkte » befriedigend
66-85 Punkte » gut
86-100 Punkte » sehr gut
Die 10 Kriterien
- Verarbeitung
- Flexibilität
- Innenfutter
- Tatsächliche Dicke
- Anziehkomfort
- Preis-/ Leistung
- Design
- Halsabschluss
- Passform
- Innovation
ION Amaze AMP FZ 5/4mm
Der ION Amaze AMP ist ein auffälliger Damen Neoprenanzug. Grund dafür sind insbesondere die bunten Arme, die in einem Batiklook aufgedruckt sind. Farblich passend dazu ist der gesamte Rest des Anzugs in einem eleganten, dunklen Blau gehalten. Optisch sticht dieser Anzug auf jeden Fall schon einmal hervor. Das doppelt kaschierte Neopren fühlt sich angenehm und weich an. Der Frontreißverschluss ist aufwändig verarbeitet, eine kleine Schlüsseltasche ist sicher zwischen der Stulpe und dem Innenleben versteckt. Der ION Amaze ist gut verarbeitet, die Arm- und Beinabschlüsse wirken sehr durchdacht und es steckt viel Liebe im Detail. Gummierungen im Innenleben, um den Anzug nicht verrutschen zu lassen, oder auch die gummierten Punkte auf der Innenseite der Stulpe zeigen, dass hier viel investiert worden ist.
Das Innenleben ist nicht nur sauber verarbeitet, sondern hier wurden auch die besten Materialien verwendet, die ION zur Verfügung hatte. Im Brust- und Beinbereich wurde dabei das hochwertige, warme und schnelltrocknende Plasma Plush 2.0 verwendet, im Rücken und den Beinen das Hot Stuff 2.0. Alle Nähte sind sauber verklebt. Bei 459,- € ist das allerdings auch selbstverständlich.
Der Anzug lässt sich nicht so leicht anziehen. Das liegt vor allem an den engeren Armen und den Gummierungen an den Arm- und Beinabschlüssen. Dieser Nachteil beim An- und Ausziehen wird aber zum Vorteil auf dem Wasser. Hier verrutscht nichts und auch Wassereintritt ist nicht bemerkbar gewesen. Viele Details machen den Anzug auch auf dem Wasser wirklich sehr gut. Die gummierten Punkte auf der Innenseite des Stulpenverschlusses sorgen dafür, dass hier nichts verrutscht – mit einem Gummiband lässt sich der Verschluss auch noch etwas strammer ziehen. Kein Wassereintritt!
Weiches Glatthautneopren an der Halsinnenseite machen den Halsabschluss angenehm zu tragen. Der Anzug hält wirklich warm und ist mit Sicherheit ein toller Begleiter für die frischen, windigen Tage im Jahr!
Testergebnis:
Mit 82 von 100 Punkten ein top Neoprenanzug!
Preis UVP | 459,99 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial |
Plasma Plush (Brustbereich) |
Einstieg | Frontreißverschluss |
NeilPryde Serene FS 5/4mm BZ
NeilPryde greift mit dem NeilPryde Serene auch im Damenbereich wieder an! Mit 379,- € liegt der Serene preislich fast 80,- € unter dem ION Modell. Der Neoprenanzug kommt in einem leuchtenden türkis und ist komplett aus doppelt kaschiertem Neopren. Wir haben bewusst einen Neoprenanzug ins Rennen geschickt, der mit einem Rückenreißverschluss ausgestattet ist. Nach wie vor ist dieser Einstieg beliebt und hat auch viele Vorteile.
Das doppelt kaschierte Neopren fühlt sich weich und flexibel an. Die Nähte des Neilpryde Serne sind sauber verarbeitet. Ein stabiler Knieprotektor und eine eingepresste Flexzone in der Kniekehle werten den Anzug zusätzlich auf. An den Beinabschlüssen sind Schlaufen angenäht, durch die man die mitgelieferten Klettverschlüsse ziehen kann, so dass diese nicht verloren gehen können.
Im Inneren verwendet Neilpryde das sogenannte HotCell 3GN Innenfutter welches im Brust- und Rückenbereich und den Beinen verarbeitet wird, um den größtmöglichen Wärmeschutz zu gewähren. Im Inneren sind die Nähte zusätzlich mit einem Tape verklebt.
Das Anziehen des Neilpryde Serene gelingt mühelos und definitiv mit einem Rückenreißverschluss leichter, als bei einem Frontreißverschluss. Das liegt daran, dass die Öffnung des Anzugs einfach deutlich größer ist und daher auch das Reinrutschen in die Arme leichter gelingt.
Sobald die Arme im Anzug sind und der Neoprenzug auch richtig über den Schultern sitzt, ist mit einem athletischen Griff die Stulpe hinterm Kopf erreichbar, die dann über den Kopf gezogen wird. Mit dieser Stulpe entsteht eine Neoprensperre zwischen dem Reißverschluss, durch den sonst Wasser eintreten kann, und dem Rücken, so dass Wassereintritt nicht mehr möglich ist. Nun muss nur noch der Reißverschluss mit Hilfe eines Gurtbands gegriffen werden und nach oben gezogen werden. Auch das Ausziehen des Anzugs gelingt wirklich mühelos.
Der Anzug ist sehr angenehm zu tragen und die Wärmeisolierung ist wirklich gut. Neil Pryde hat mit diesem Anzug einen optisch sehr schönen und sehr funktionalen Neoprenanzug auf den Markt gebracht, der alle Kriterien erfüllt um Frau sicher durch den Herbst und den kalten Frühling zu bringen.
Testergebnis:
Mit 81 von 100 Punkten ein super Neoprenanzug!
Preis UVP | 379,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | HotCell 3GN |
Einstieg | Rückenreißverschluss |
Billabong Revolution 5/4mm
Billabong ist keine Marke, die es häufig in die Tests schafft. Aber als einer der weltweit größten Neoprenhersteller und einer der führenden Marken im Wellenreitmarkt wollten wir auch hier mal ein Modell zum Vergleich testen. Mit dem Billabong Revolution ist ein Anzug im Test gelandet, der nur knapp die 300,- € Marke durchbrochen hat. Im Verhältnis zum ION Anzug sind hier satte 145,- € Unterschied. Ob der Anzug es dennoch mit den anderen Modellen aufnehmen kann, wollten wir unbedingt wissen.
Optisch ist der Billabong Revolution komplett in schwarz gehalten. Lediglich ein wirklich kleines Billabong Logo ziert die Brust. Ansonsten wirkt der Anzug wirklich schlicht. Sauber vernäht mit einem eher weichen Kniepad ist der gesamte Anzug von außen eher unscheinbar. Der Frontzipper schließt von rechts nach links unten, wobei der Zipper, wie bei allen Modellen außer dem XCEL, eingefädelt werden muss.
Von Innen ist der Billabong Revolution mit einem hochwertigen Innenmaterial ausgestattet, dass man sonst in keinem Anzug findet. Graphene Fasern sind hier im Innenfleece verarbeitet, die für eine zusätzliche Wärmeisolierung sorgen sollen. Alle Nähte sind von innen noch einmal mit Klebestreifen versehen und machen den Anzug damit sehr hochwertig.
Der Anzug ist mit 5/4mm mal wieder ein Anzug, der wirklich auch die Dicke hat, die draufsteht. Das Anziehen des Anzugs ist etwas mühevoller. Der Flex ist ziemlich gut, so dass man die Beine und insbesondere die Arme, die recht eng sind, erst mal mächtig in die Länge zieht, bis man dann den Anzug perfekt angezogen hat. Ist man erst mal mit den Schultern im Anzug, dann ist es, wie bei allen anderen Anzügen auch – die Stulpe ist einfach über den Kopf gezogen und der Zipper schnell verschlossen.
Der Billabong Revolution ist warm – sehr warm. Hier merkt man sofort nicht nur die echte Dicke des Anzugs, sondern auch das hochwertige Graphene Innenmaterial, welches tatsächlich eine sehr gute Wärmeisolierung vorweisen kann.
Der Anzug konnte in vielen Punkten absolut überzeugen – lediglich die Passform der Größe war im Verhältnis zu den anderen Modellen nicht passgenau. Im Nachhinein würden wir hier empfehlen eine Nummer Größer zu wählen, weil der Anzug recht eng geschnitten ist.
Testergebnis:
Dennoch erreicht der Billabong mit 78 von 100 Punkten ein tolles Ergebnis und ist wirklicher Sieger im Punkt Preis/Leistung!
Preis UVP | 309,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | Graphene |
Einstieg | Frontreißverschluss |
PROLIMIT Mercury 5/4
Der PROLIMIT Mercury TR Free, in seinem markanten dunklen grau sticht auch optisch hervor. Statt des üblichen schwarz, kommt der Mercury in einem eleganten Grau. Der Anzug ist komplett aus doppelt kaschiertem Neopren das sich insgesamt sehr weich anfühlt. Die wichtigen Nähte sind von außen alle mit flüssigem Neopren verklebt. Der Frontreißverschluss ist, wie bei vielen anderen Modellen anders herum eingefädelt – man muss ihn also erst einfädeln, bevor man ihn zu machen kann. Die 3mm an den Armen und Beinen fühlen sich relativ dünn an.
Von innen wird auch beim Mercury nicht gespart. Hier wir das hochwertige Zodiac 2 Plush Innenmaterial verwendet. Die Funktion ist auch hier, dass das Material maximal isolieren soll und zeitglich Feuchtigkeit schnell wieder abgeben soll. Inzwischen landet der Mercury bei 449,- € und gehört damit nur noch knapp in die mittlere Preisrange.
Dennoch muss man trotz des hohen Preises anerkennen, dass das Anziehen des Mercurys mühelos gelingt. Entscheidend scheint da beim Mercury zu sein, dass die Arme und Beinabschlüsse etwas weiter geschnitten sind, so dass man hier relativ einfach durchschlüpfen kann, ohne dass die Enge des Anzugs das verhindert. So ist der Anzug ohne großartige Kraftanstrengungen anzuziehen und das ist in diesem Test fast die Ausnahme.
Auf dem Wasser kann der Prolimit Mercury ebenfalls überzeugen. Der Anzug hält sehr gut warm und die Flexibilität ist zu jedem Zeitpunkt wirklich angenehm. Mit 449,- € bekommt man einen teuren, aber tollen 5mm Anzug, der einen ganz sicher durch den windigen Herbst und das kalte Frühjahr bringt.
Testergebnis:
Mit 81 von 100 Punkten schneidet der PROLIMIT Anzug gut ab, lässt aber Federn im Punkt Preis!
Preis UVP | 449,00 € |
Neoprenstärke | 5/3 mm |
Innenmaterial | Zodiac 2 Plush |
Einstieg | Frontreißverschluss |
Mystic Majestic 5/4mm
Stilvoller Highperformer
Der Mystic Majestic ist überwiegend aus doppelt kaschiertem Neopren. Die Arme, Schultern und die Seite sind dabei mit einem Nadelstreifenlook versehen, wodurch der Mystic Majestic seinem Namen alle Ehre macht und majestätisch wirkt. Das doppelt kaschierte Neopren fühlt sich weich an, im Rückenbereich wurde zur besseren Wärmeisolierung Glatthautneopren verwendet. Es ist der einzige Anzug in diesem Test, wo ein Glatthautpanel verwendet worden ist. Die Verarbeitung des Anzugs ist solide und sauber.
Im Inneren des Anzugs wurden hochwertigste Materialien verwendet. So leuchtet das Flaremesh in einem hellen orange und fühlt sich nicht nur flauschig weich an, sondern es beherrscht auch das schnelle Trocknen des Materials. Ähnliche Eigenschaften hat auch das Fox Fleece, welches sich im Beinbereich befindet. Alle Nähte sind von innen noch einmal mit einem Tape abgeklebt. Der Anzug wirkt also extrem hochwertig.
Der Anzug lässt sich leicht anziehen, das Innenfutter ist weich und man flutscht easy in den Anzug rein – bis man den Anzug versucht über die Schulter zu bekommen. Hier merkt man leider, dass der Einstieg oben ein kleines Stück zu eng ist – denn das ist ein kleiner Kraftakt. Erst mal komplett drin, sitzt der Anzug aber gut und der Tragekomfort ist gut. Beim Ausziehen des Anzugs, insbesondere nach einer längeren Session ist das Nadelöhr im Schulterbereich wieder ein Kraftakt. Ist diese Stelle überwunden, gelangt man aber zügig auch aus dem Rest des Anzugs raus.
Auf dem Wasser merkt man, dass hier ein hochwertiges Innenmaterial verwendet worden ist. Die Isolierung des Anzugs ist gut und auch die Flexibilität lässt keine Wünsche offen. Die Arm- und Beinabschlüsse sind hingegen nicht komplett dicht. Hier muss man tatsächlich die mitgelieferten Klettverschlüsse nutzen, wenn man verhindern möchte, dass Wasser von unten in den Anzug gelangt. Mit 419,- € kämpft der Anzug von Mystic im oberen Preissegment und kann in diesem Bereich wirklich überzeugen.
Test-Ergebnis:
Mit 82 von 100 Punkten einer der besten Anzüge im Test!
Preis UVP | 419,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | Flaremesh Fox Fleece (Beinbereich) |
Einstieg | Frontreißverschluss |
XCEL Comp 5/4mm
Schlicht schwarz mit drei markanten roten Schriftzügen auf der Brust, Rücken und dem Bein kommt der XCEL Comp daher. Seit vielen Jahren kann XCEL Marktanteile dadurch gewinnen, dass die Passform der Anzüge nahezu perfekt ist und zudem die Anzüge trotz des dicken Neoprens immer noch ziemlich flexibel sind.
Mit dem XCEL COMP hat die Marke einen Anzug produziert, der alle Wassersportler, vom Wellenreiter bis hin zum Kiter gleichermaßen ansprechen soll – und das zu einem wirklich attraktiven Preis. Der Anzug ist aus großen Neoprenstücken zusammengenäht – die Nähte sind sauber im Blindstichverfahren vernäht und dreifach verklebt. Der Einstieg ist mit dem bekannten und bewährten XCEL X-ZIP II Reißverschluss versehen.
Im Inneren des Anzugs hat XCEL das Plush Thermo Lite Innenmaterial verwendet, welches sich weich und plüschig anfühlt. Die stärker belasteten Neoprennähte im Innenbereich sind mit zusätzlichem Tape versehen. Der Anzug hat im Brust- und Rückenbereich echte 5mm und an den Armen und Beinen 4mm.
Zum Anziehen muss der Anzug bis zur Hüfte erst einmal umgestülpt werden und dann kann man leicht mit den Beinen in den Anzug gleiten. Erst wenn man den linken und rechten Arm versucht in die vorgesehen Öffnungen zu stecken, wird es im Schulterbereich echt eng. Da muss man sich dann kurz durchquälen, bevor man die Stulpe über den Kopf ziehen kann. Ist das erledigt, ist das Verschließen des Reißverschlusses ein Kinderspiel – der Zipper ist einfach eine glatte Eins!
Die Bewegungsfreiheit in dem Anzug ist gut und die Wärmeisolierung ebenfalls. Mit der Stärke von 5/4mm hat XCEL hier wirklich einen hochwertigen und warmen Anzug auf den Markt gebracht. Das doppeltkaschierte Material nimmt von außen die Feuchtigkeit etwas auf, aber dennoch ist das Zusammenspiel von Innenmaterial und Außenmaterial so gut abgestimmt, dass der Neoprenanzug jederzeit warm genug ist.
Das Ausziehen des Anzugs gestaltet sich übrigens ähnlich kompliziert, wie das Anziehen. Wer breite Schultern hat, sollte unbedingt nach einem weiteren Wassersportler Ausschau halten, der einem den Anzug über die Schultern zieht. Wenn das geschafft ist, dann flutscht der Rest auch wieder so runter, aber bis zu dem Punkt ist es kompliziert.
Testergebnis:
Mit 77 von 100 Punkten ein guter Neoprenanzug, der insbesondere im Punkt Preis/Leistung richtig punkten kann!
Preis UVP | 329,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | Plush Thermo Lite |
Einstieg | Frontreißverschluss |
ION Seek AMP FZ 5/4mm
Mit 449,- € ist der ION SEEK AMP der teuerste Neoprenanzug im Test. Optisch sticht der Anzug aber auch sofort hervor. Kein anderer Anzug ist optisch so aufwändig verarbeitet. Ein Petrol ziert den Anzug im Rumpf und den Beinen und wird mit einem Schwarz an den Armen optisch abgesetzt. Die Modellbezeichnungen leuchten in einem Orange, ebenso, wie einige Verzierungen an den Armen. Der komplett doppelt kaschierte Neoprenanzug fühlt sich mit 5mm auch wirklich dick an – auch die Arme sind mit 4mm wirklich 4mm dick.
Der Anzug ist blindstichvernäht, bei unserem Testmodell gab es einige Nahtenden, die optisch nicht so schön verschmolzen wurden. Dennoch macht der Anzug insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck, mit viel Liebe zum Detail.
Im Inneren ist der ION SEEK AMP definitiv am hochwertigsten von allen getesteten Anzügen und spätestens hier ist klar, warum der Anzug auch im obersten Preissegment angesiedelt ist. Im Brust- und Beinbereich wurde dabei das hochwertige, warme und schnelltrocknende Plasma Plush 2.0 verwendet, im Rücken und den Beinen das Hot Stuff 2.0.
Das Anziehen des Anzugs gelingt etwas mühevoll, wie auch bei den anderen Modellen ist der Bereich um die Schulter eine Kraftanstrengung. Sind die Arme erst mal eingefädelt, lässt sich auch die Stulpe leicht über den Kopf ziehen. Im Verhältnis zu den anderen Modellen ist der Kragen höher geschnitten, was zuerst etwas gewöhnungsbedürftiger ist. Die Arm- und Beinabschlüsse sitzen durch die innere Gummierung perfekt an und lassen kein Wasser in den Anzug.
Wem der Abschluss am Hals und der Schulter durch den Einstieg zu locker ist, der kann diesen mit Hilfe eines Gummizugs noch fester ziehen. Die Innenliegende Gummierung sorgt definitiv dafür, dass kein Wasser eintreten kann.
Auf dem Wasser ist der ION SEEK AMP ein wirklich guter Anzug, der auf jeden Fall so warmhält, dass man damit bis in den Winter aufs Wasser gehen kann. Das Innenfutter und die Dicke des Anzugs sorgen dafür, dass einem nicht so schnell kalt wird. Die Dicke des Anzugs schmälern jedoch auch die Bewegungsfreiheit, so war es schon so, dass die Armabschlüsse recht eng wirkten, so dass man ab und zu mal Wasser in den Anzug lasse musste um wieder ein wenig „Luft“ zu bekommen.
Das Ausziehen gelingt recht einfach, wenn man erst mal den Anzug über die Schultern gezogen hat.
Testergebnis:
Der ION SEEK AMP ist ein wirklich toller Anzug, der nicht nur optisch ein Highlight ist. Abstriche macht der Anzug nur in der Passform der Arme und erzielt sonst überall gute Noten und erreicht damit 82 von 100 Punkten.
Preis UVP | 449,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | Plasma Plush 2.0 (Brust- und Beinbereich) Hot Stuff 2.0 (Rücken- und Beine) |
Einstieg | Frontreißverschluss |
Neilpryde Wizard 5/4 FZ
Der NeilPryde Wizard ist mit 409,- € im oberen Preissegment des Tests zu finden. Beim Anfassen des Anzugs merkt man einen deutlichen Unterschied zum XCEL. Hier merkt man einen deutlichen Unterschied in der Neoprenstärke, insbesondere in den Armen. Der Anzug, in einem dunklen navyblau ist im Schulterbereich mit einem optischen Muster ausgestattet, welches aufs doppelt kaschierte Neopren aufgedruckt worden ist, das Neil Pryde typische Logo und der markante Schriftzug zieren den Anzug auf der Brust.
Das Neopren fühlt sich weich und flexibel an. Die Nähte des NP Wizards sind sauer verarbeitet. Ein stabiler Knieprotektor und eine eingepresste Flexzone in der Kniekehle werten den Anzug zusätzlich auf. An den Beinabschlüssen sind Schlaufen angenäht, durch die man die mitgelieferten Klettverschlüsse ziehen kann, so dass diese nicht verloren gehen können.
Im Inneren verwendet Neil Pryde das sogenannte Fireline Pro- Innenfutter welches im Brust und Rückenbereich verarbeitet wird, um den größtmöglichen Wärmeschutz und gleichzeitig maximale Elastizität zu gewährleisten.
Der Frontreißverschluss lässt sich von rechts nach links öffnen und muss beim Verschließen wieder eingefädelt werden. In Halsabschluss befindet sich weiches Glatthautneopren. Der Anzug lässt sich recht leicht anziehen. Die Beinabschlüsse sind so weit dehnbar, dass man angenehm einsteigen kann. Die mitgelieferten Klettverschlüsse machen durchaus Sinn, denn bei einem kräftigen Schwall von unten, würde ansonsten das Wasser von unten in den Anzug gelangen. Beim Tragen und Nutzen des Anzugs auf dem Wasser, ist das dünnere Neoprenmaterial an den Armen durchaus angenehm. Die Bewegungsfreiheit ist damit extrem hoch. Insgesamt fühlt sich das doppeltkaschierte Neopren sehr angenehm an.
Auch auf dem Wasser macht der Neilpryde Wizard eine gute Figur. Trotz der objektiv geringeren Stärke des Neoprenmaterials, war der Anzug von der Wärmeisolierung gut. Hierbei ist aber auch noch einmal zu erwähnen, dass man mit dem Neil Pryde Wizard höchstwahrscheinlich nur bis Ende Oktober unterwegs sein kann – wenn die Temperaturen unter die 10 Grad fallen, wird der Anzug zu kalt sein.
Testergebnis:
Mit 75 von 100 Punkten erreicht der NP Wizard noch die Schulnote gut. Optisch ein guter Wurf aus dem Hause Neil Pryde.
Preis UVP | 409,00 € |
Neoprenstärke | 5/4 mm |
Innenmaterial | Fireline Pro (Brust- und Rückenbereich) |
Einstieg | Frontreißverschluss |